Jahreshauptversammlung

Donnerstag, den 14. März 2019 in Raisting

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“.

Ganz in diesem Sinne, wie wir es aus dem Gedicht von Hermann Hesse kennen, spürte man diesen Zauber bei dieser Veranstaltung. Vorangegangen waren schwierige und gesprächsintensive Zeiten zwischen der Partnerinnung München und dem Oberland. Nachdem die Geschäftsleitung zum 31. Dezember gekündigt hatte, sind ergebnislose Verhandlungen hinsichtlich einer Fusion zwischen der Innung München und der Innung Oberland vorangegangen. Am Ende dieser Verhandlung blieb die Kündigung der Geschäftsleitung München bestehen. Die Maler und Lackiererinnung Oberland, vertreten durch den Vorstand, hat aus diesem Grund die Verhandlung mit der Kreishandwerkerschaft in Weilheim vorangetrieben und zum Abschluss gebracht. Diese Ereignisse haben maßgeblich die Innung im zweiten Halbjahr 2018 beschäftigt und den Vorstand umgetrieben. Dieser Abschluss und der Übergang, wurde bei dieser diesjährigen Innungsversammlung im Frühjahr dargelegt und der Obermeister konnte die Ereignisse in der Gesamtheit noch mal Revue passieren lassen.

Der Obermeister und Kollege Robert Mateyka eröffnete pünktlich um 19:00 Uhr im Gasthaus zur Post in Raisting die Veranstaltung und begrüßte die Anwesenden Kolleginnen und Kollegen. Sein besonderer Gruß galt dem ehemaligen Obermeister und heutigen Ehrenobermeister Hans Stechele, welcher leider an dieser Veranstaltung nicht teilnehmen konnte. Des Weiteren freute er sich, unseren Kreishandwerksmeister Herrn Stefan Zirngiebel (Bild oben), als auch die Kollegen des Weilheimer Berufs- und Bildungszentrums der Handwerkskammer begrüßen zu können. Die Geschäftsführung aus München, vertreten durch Herrn Dr. Weber und seinem Stellvertreter Herrn Heinrich, als auch die neue Geschäftsführung in Weilheim, respektive die Kreishandwerkerschaft Oberland, vertreten durch Herrn Roland Streim wurden selbstverständlich ebenfalls herzlichst begrüßt.

Erfreulich an diesem Abend war die Tatsache, dass sich 54 Personen für diese Innungsversammlung angemeldet haben und auch zu diesem Termin erschienen sind. Die Spannung war groß und ein wenig Neugierde als auch Enthusiasmus war bei den Anwesenden deutlich zu spüren. Nachdem der Obermeister die gescheiterten Verhandlungen mit der Geschäftsführung in München dargelegt hatte, stellte der ehemalige Geschäftsführer Dr. Jürgen Weber den Geschäftsbericht aus dem Jahr 2018 vor. Dieser Geschäftsbericht wurde in Form einer Bilanzierung dargelegt, welches eine doppelte Buchführung zugrunde gelegt ist. Herr Dr. Weber hat noch einmal darauf hingewiesen, dass diese doppelte Buchführung in Zukunft von der Kreishandwerkerschaft nicht angewendet wird. In diesem Fall kommt dann nur noch eine Einnahme Überschussrechnung zum Tragen. Herr Dr. Weber stellte die Zahlen vor und hat diese im Allgemeinen erläutert. Aufgefallen war hingegen den Rechnungsprüfern der Maler und Lackiererinnung Oberland, dass für die angesetzten Portokosten keine ausreichenden Belege in der ausgewiesenen Höhe vorhanden waren. Nach der Aussage des Geschäftsführers Herrn Dr. Weber, ist hierbei ein Fehler bei der Frankiermaschine ursächlich und die zu viel berechneten Portobeträge werden der Maler und Lackiererinnung Oberland wieder gutgeschrieben. Nachdem der Geschäftsbericht dargelegt wurde, haben die Rechnungsprüfer ihren Bericht über die Prüfung den Anwesenden dargelegt. Es wurden von den Rechnungsprüfern keine Fehler bei den vorhandenen Buchungen festgestellt, abgesehen von den Portobeträgen, und haben schlussendlich der Versammlung empfohlen, die Geschäftsleitung zu entlasten. Die Entlastung der Geschäftsleitung wurde von den stimmberechtigten Teilnehmern einstimmig herbeigeführt. Ebenfalls entlastet wurde in der darauffolgenden Abstimmung die Vorstandschaft. Herr Dr. Weber und sein Stellvertreter Herr Heinrich haben sich nach der Entlastung für die langjährige Zusammenarbeit mit der Maler- und Lackiererinnung Oberland bedankt.

 

Es folgte der Bericht des Obermeisters:

Die vergangene Zeit hat die Vorstandschaft der Maler und Lackiererinnung Oberland stark beansprucht und geprägt. Der Obermeister führte aus, welche schwierigen und durchaus kontrovers geführten Gespräche zwischen der Vorstandschaft der Malerinnung München und dem Oberland vorangegangen waren. Ebenfalls führte er aus, warum letztendlich die Verhandlungen über eine Fusion der beiden Innungen gescheitert ist. Letztendlich fühlte sich die Vorstandschaft der Innung Oberland bei einer Fusion zu wenig berücksichtigt. Das gilt nicht in persönlicher Hinsicht, sondern hinsichtlich der Vertretung der Oberländerbetriebe bei dieser fusionierten Innung. Zwei Vorstandsposten im Gesamtvorstand der fusionierten Innung sind hinsichtlich der Mitgliederzahl der Innung Oberland inakzeptabel gewesen. Somit wäre die Gefahr groß gewesen, dass die Mitgliedsbetriebe der Innung Oberland nicht mehr im ausreichenden Maße vertreten sind ihre Identität in Zukunft hätten nicht bewahren können. Eine Gleichbehandlung auf Augenhöhe konnte die Vorstandschaft der Innung Oberland bei den Gesprächen mit den Kollegen aus München nicht feststellen. Die Vorstandschaft hat aus diesem Grund die Fusionsgespräche für gescheitert erklärt und infolgedessen die Verhandlung mit der Kreishandwerkerschaft in Weilheim geführt, um sicherzustellen, dass die Innung ab den 1.1.2019 eine funktionierende Geschäftsführung darbieten kann.

Unerfreulich war im Nachgang die Tatsache, dass durchaus die Innung Oberland sich hinsichtlich bestimmter Abrechnungspraktiken durch die Geschäftsleitung in München benachteiligt gefühlt hat und diese Abrechnungsmodalitäten, in Form von Pauschalen, nicht von der Geschäftsführung im München im ausreichenden Maße nachvollziehbar und glaubwürdig darlegen konnte. Diese Vorgehensweise der Abrechnung über Pauschalen gilt formaljuristisch als sogenannte betriebliche Übung und anhand des Gewohnheitsrechtes ist es der Vorstandschaft der Innung Oberland nicht möglich gewesen eventuell zu viel vergütete Beträge zurückzuverlangen. Diese Tatsache ist juristisch korrekt aber unter Kollegen durchaus zweifelhaft. Dieses betonte der Obermeister ausdrücklich. Herr Dr. Weber als ehemaliger Geschäftsführer hat den Stein bei dieser Versammlung nicht aufgegriffen und wollte auch zu diesem Thema keine weitere Kommentierung abgeben. Er gab lediglich noch einmal kund, dass insbesondere die Malerinnung München auch in Zukunft ein kollegiales und partnerschaftliches Verhältnis zu unserer Innung in Oberland pflegen möchte. Dieses Ansinnen entspricht ebenso den Mitgliedern der Maler und Lackiererinnung Oberland. Nachdem Herr Dr. Weber und Herr Heinrich sich von der Veranstaltung verabschiedet hatten, musste der Vorstand der Innung neu gewählt werden. Als Wahlleiter stellte sich freundlicherweise der Kreishandwerksmeister Herr Stefan Zirngiebel zur Verfügung. Am Anfang der Wahl stand der Posten des Obermeisters. Der Kollege Robert Mateyka stellte sich erneut zur Wahl. Ein Gegenkandidat wurde nicht vorgeschlagen und so erfolgte die Wahl des Obermeisters einstimmig auf den Kollegen Robert Mateyka. Zum Stellvertreter des Obermeisters stellte sich der Kollege Andreas Wachlinger zur Wahl. Ein Gegenkandidat wurde nicht vorgeschlagen und somit wurde der einzige Kandidat für diesen Posten einstimmig von den Mitgliedern gewählt. Die übrige Vorstandschaft wurde in einem Wahlgang per Akklamation gewählt. In diesem Fall erfolgte die Wahl ebenfalls einstimmig.

 

Die Vorstandschaft setzt sich somit wie folgt zusammen:

• Herr Malermeister Robert Mateyka als Obermeister Herr Malermeister
• Andreas Wachlinger als stellvertretender Obermeister
• Herr Malermeister Anton Hofmeister als Vorstandsmitglied - Veranstaltung
• Herr Malermeister Tobias Pieper als Vorstandsmitglied - Lehrlingswart und Ausbildung
• Herr Malermeister Hansjörg Junker als Vorstandsmitglied - Protokollführer
• Herr Malermeister Wilhelm Knoll als Vorstandsmitglied - Beisitzer
• Herr Malermeister Peter Trenkwalder als Vorstandsmitglied – Öffentlichkeitsarbeit
• Herr Malermeister Ludwig Darchinger als Vorstandsmitglied – Werkstoffausschuss

Der Obermeister und sein Stellvertreter, als auch die gesamte Vorstandschaft nahm die Wahl an und bedankte sich für das überwältigende Vertrauen der anwesenden Mitglieder.

Nachdem die Wahlen für die Vorstandschaft durchgeführt waren, berichtete der neu gewählte Obermeister von den Themen, welche im Landesinnungsverband des bayerischen Maler- und Lackiererhandwerks aktuell sind. Diese einzelnen Themen finden Sie in den allgemeinen Rundschreiben des Landesinnungsverbandes und von unserer Innung.

Das abschließende Referat von Frau Susanna Kuhn (Dipl. Kommunikationswirtin Wirtschaftsmediatorin Univ.) zum Thema: „Erfolgreiche Führung im Handwerk führt zu Motivation und Motivation bringt Erfolg!“, war trotz der vielen Themen und der allgemeinen Umstände ein schöner und abwechslungsreicher Ausklang für diese doch bemerkenswerte Veranstaltung

Ehrungen

Abschließend standen noch zwei besondere Ehrungen an. Ganz herzlichen an unseren Kollegen Michael Ertl. Er hat in den letzten Jahren, engagiert mit viel Herz und Tatkraft, unsere Maler- und Lackiererinnung geprägt.

Sei es bei der Gestaltung der Renovierungsarbeiten im Kloster Polling oder beim Ausflug mit den Lehrlingen nach London.

Sein hohes Fachwissen, insbesondere im Bereich Kirchenmalerei war für die ganze Innung eine Bereicherung in jederlei Hinsicht.

 

Einen weiteren ganz herzlichen Dank gilt unseren Kollegen Claus Petershofer. Seine ehrenamtliche Tätigkeit im Vorstand unserer Maler- und Lackiererinnung war von hohem Einsatz geprägt. Besonders bei der Besetzung der Ausbildungsmessen ist Claus Peterhofers immer eine Bank, auf die wir in Zukunft „Gott sei Dank“ nicht verzichten müssen. Claus Petershofer scheidet aus dem Vorstand aus. Er bleibt uns aber für die Zukunftsmessen erhalten: Vielen Dank dafür!

Der Obermeister beschloss die Veranstaltung mit einem Zitat des französischen Chemikers und Mikrobiologen Louis Pasteurs, der einmal feststellte, dass Veränderungen nur den begünstigen, der darauf vorbereitet ist. „Bereiten wir uns auf die Veränderungen und auf den Umbruch in unserer Gesellschaft vor, packen wir die Herausforderungen an!“

 

Vielen Dank für das Vertrauen: Die Vorstandschaft der Maler- und Lackiererinnung Oberland